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Tamara Bos | Annemarie van Haeringen

Papa, hörst du mich?

Nr 166 | Oktober 2013

Für immer und immer

Hört er mich noch, der geliebte Mensch, wenn er tot ist? Hört er mich noch? Für den kleinen Polle am Bett seines nach langer Krankheit gestorbenen Vaters lautet die unerschütterliche Antwort: JA!
Und so spricht er weiterhin mit ihm. Erzählt ihm alles, was zuhause rund um die Beerdigung geschieht – mit ihm, mit Mama, mit seinem Bruder und dem Leben. Er erzählt davon, was bleibt, was sich verändert und was so unendlich wehtut und dennoch nicht ohne Hoffnung ist.
Tamara Bos hat für dieses schwere Thema eine leichte Sprache gefunden, die nicht naiv oder betulich, dafür aber kindlich, an den richtigen Stellen auch wunderbar trotzig und dadurch unmittelbar und schmerzhaft schön ist. Polle und sein Vater waren leidenschaftliche Stratego-Spieler – diesen Spieleklassiker nutzte der Vater auch, um seinem Kleinen die Krankheit zu erklären.
Annemarie van Haeringen greift ihn in ihren zarten, pointierten Illustrationen auf, und zusammen mit der Geschichte wird deutlich: Es braucht wenig, um viel zu zeigen!


Papa liegt im Zimmer.
Nicht oben in seinem eigenen Bett.
Unten, im Wohnzimmer.
In einem Bett vom Krankenhaus.
Das dürfen wir nicht behalten, hat Mama gesagt.
Nur leihen.
Papas Augen sind geschlossen. Er spricht nicht.
Nicht mit mir. Nicht mit Dajo.
Und auch nicht mit Mama.
Aber er hört mich. Er hört, was ich sage.
Nicht wahr, Papa? Hörst du mich?
Ich bin es. Polle



«In wohltuend leichter Sprache erzählt Tamara Bos. Unmittelbar und versöhnlich ist der Ton ihrer kurzen Sätze. Außergewöhnlich aber ist die glückliche Verbin-dung von Text und Bild … Nur zwei Aquarellfarben und wenige Tuschelinien braucht die mehrfach preisgekrönte Illustratorin, um eine ganz eigene Geschichte von Sieg und Niederlage zu erzählen.» Die Zeit

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