Titelbild Hochformat

Monika Kiel-Hinrichsen

Damit das innere Feuer nicht erlischt

Nr 204 | Dezember 2016

Wer möchte sich nicht gerne für eine Idee, seine Auf­gaben im Beruf, seine Familie entzünden und damit «sein Licht» in die Welt tragen? Gerade jüngere Menschen stehen heute in der «Rushhour des Lebens». Alles drängt sich zusammen: Familiengründung, Berufsleben und Karriere stehen im Vordergrund, während die ältere Generation sich dem Druck ausgesetzt fühlt, der Schnelllebigkeit unserer Hochleistungs­gesellschaft stand­zuhalten. Aber auch in der jüngsten Generation wird heute bereits vom Burnout gesprochen. Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich dem Leistungsdruck – auch durch die Eltern –, besonders seit der Pisa-Studie, nicht mehr gewachsen. Immer mehr Ärzte sprechen heute bereits von den «modernen» oder «neuen Kinder­krankheiten» und meinen damit: Depressionen, Ängste und psycho­somatische Störungen, ganz abgesehen von ADHS, ADS, den zunehmenden Bewegungsstörungen und Diabetes.
Wir Menschen sind im Zeitalter der Moderne immer höheren Anforderungen ausgesetzt:
• Die Intensität in der Arbeitswelt im Sinne von «schneller – besser – größer» erhöht beständig den Konkurrenzdruck.
• Die zunehmende Mobilität – etwa eine Million Beschäftigte müssen sich in ihrer Arbeit zu ständig wechselnden Orten begeben – schafft durch den permanenten Druck, pünktlich vor Ort zu sein, einen hohen Krisenfaktor hinsichtlich des Wohlbefindens und der Gesundheit des Menschen.
• Die hohe Konnektivität bzw. «Verbindungsdichte» lässt immer weniger Freiheit im selbstbestimmten Umgang mit den Medien zu. Die Signatur der Moderne ist das Netz, ihr Prinzip die schnelle Interaktion.
• Die neue Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt – bewegliche Arbeits­zeiten, wechselnde Arbeitsgebiete, statt Festanstellungen immer häufiger zeitlich begrenzte Projekte und Arbeitsfelder – bietet für viele Menschen eine erstrebenswerte Arbeitsform ohne starre Verträge und langfristige Bindungen. So können die eigenen Bedürfnisse außerhalb des Berufes scheinbar besser gelebt werden. Je mehr Spielraum gegeben wird, desto mehr werden Kreativität, Motivation und Eigeninitiative angeregt.

Unterschätzt wird hierbei, dass Selbstbestimmung ein hohes Maß an eigener Verantwortung, an Mut und Selbstbewusstsein voraussetzt – Qualitäten und Anforderungen, die allzu leicht in Überforderungen münden können. Erhöhter Leistungsdruck, die Angst, nicht genug für die Arbeit zu tun, nicht ausreichend auf dem neuesten Stand zu sein, können sich dann im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen legen, im Nacken sitzen, ständig im Ohr klingen (Tinnitus), das Herz stolpern lassen, den Druck in den Adern erhöhen, den Darm verstopfen und sogar unser Denken verändern, sodass aus einem positiven, innovativen Menschen ein Pessimist und Nörgler mit geringem Antrieb werden kann.
Wir sehen, dass neben der Selbstbestimmung gleichzeitig die Selbstfürsorge stehen muss, aus der heraus die Kraft wächst, Grenzen zu setzen. Denn tun wir dies nicht, setzen uns Körper und Seele die Grenze.
Ein Burnout beeinträchtigt uns als ganzen Menschen: das körperliche Wohlbefinden, die Vitalität, seelische Prozesse und die Kraft, sein Leben selbst zu steuern. Daher ist es immer wieder hilfreich, den Blick auf die Herausforderungen, vor allem aber auch auf die Selbstfürsorge und die Kraft eines spirituellen Lebens zu richten, damit wir unser «inneres Licht» pflegen und mit innerer Ruhe in die Welt tragen können.


In «BurnLong» bietet Monika Kiel-Hinrichsen wertvolle Hilfen, wie wir unsere Kräfte sinnvoll und effektiv einsetzen können, ohne auszubrennen. Jenseits der gängigen Methoden zur Stressbewältigung bietet das Buch ganzheitliche spirituelle Wege und kreative schöpferische Ansätze, um den Alltag ohne Erschöpfung zu bewältigen. (mak)