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Jean-Claude Lin

«Ach! Wo bist Du, Liebende, nun?»

Nr 240 | Dezember 2019

In den vergangenen Wochen bin ich zuweilen geneigt gewesen, dies mit Hölderlin unseren zahlreichen Leserinnen zuzurufen, die noch kein Abonnement unseres Lebensmagazins a tempo abgeschlossen haben. Aber noch drängender fühlte ich nun den Ausruf Hölderlins in mir hochsteigen: «KOMM! INS OFFENE, FREUND!»
Denn oft war unter den zwanzig oder mehr neu abge­schlossenen Abonnements an einem Tag kein einziger Mann zu finden. Wo bleiben unsere Männer, fragte ich mich. Leser haben wir doch auch – aber sind es wirklich so wenige?
Wir erleben hier in der Redaktion und in den Verlagen Freies Geistesleben und Urachhaus sehr spannende Tage, liebe Leserin, lieber Leser – mit Fragen, die uns oft genug sogar bis in unsere Nächte und Träume verfolgen: Werden wir vor der Drucklegung der kommenden selbstständigen Januar-Ausgabe von a tempo ausreichend viele von Ihnen erreicht haben, um genügend Abonnentinnen und Abonnenten begrüßen zu können, die uns künftig ein einigermaßen sicheres Geleit ins neue Jahr gewähren?
Wir sind von Grund auf optimistische Menschen hier. Doch wer fragt sich nicht in diesen Zeiten klima­­tischer Katastrophen, globaler Krisen und biographischer Umwälzungen: «Wie wollen wir leben?» In der Januar-Ausgabe können Sie, liebe Abonnentin, lieber Abonnent, lesen, wie Sebastian Stricker und sein kreatives Team bei share und das Öko-Dorf Brodowin für eine wirklich nachhaltige Zukunft arbeiten.
Sie können auch unsere Erfinder und Visionäre des neuen Jahres kennenlernen, wie Wolfgang Held und Daniel Seex sie porträtieren, und aus der Feder von Ruth Ewertowski erfahren wir, warum «der Himmel auf Erden» Überwindung kostet, wie auch (aus meiner Feder), wer für ein intensives Leben geschaffen ist. Die Schriftstellerin Brigitte Werner sagt uns in ihrer neuen Kolumne verweile doch «Good bye», die literarisch bewanderte Salonière Elisabeth Weller erzählt uns in ihrer Rubrik warum ich ohne kafka nicht leben kann von der schöns­ten Geschichte der Welt, und der Schweizer Philosoph und frühere Bergsteiger Albert Vinzens berichtet in seinem monatlichen Essay von den wundersamen Zusammenhängen des Lebens. Unsere von Anfang an mitgestaltenden Autoren Wolfgang Held und Markus Sommer werden mit ihren Beiträgen in mensch & kosmos und sprechstunde natürlich auch weiterhin dabei sein – wie auch Daniela Drescher, die uns aus ihrem bunten Atelier in Wort und Bild bei unseren jüngsten Mitleserinnen und -lesern für Zauber und Vergnügung sorgen wird. Neben Erlesenem, Sehenswertem, Erlebnisreichem wird für die Rätsel- und Sudoku-Liebhaber ebenfalls gesorgt. Und im Herzen dieses Lebensmagazins wird das allmonatliche Kalendarium wieder herausnehmbar sein für die, die es gerne bei sich aufhängen und mit eigenen Gedenk- und Festtagen ergänzen möchten. Zum Schluss führt uns Renée Herrnkind augenzwinkernd schmunzelnd in die lustig-kluge Gesellschaft von Mensch und Tier …
Wenn Sie all dies lesen und kennenlernen mögen, dann rufen wir Ihnen zu: Werden Sie Abonnentin! Werden Sie Abonnent! Warten Sie nicht zu lange! The readiness is all, heißt es bei Shakespeare in seinem Hamlet. Oder – mit Hölderlin über die «Freundschafft» gesprochen:

Wenn Menschen sich aus innrem Werthe kennen,
So können sie sich freudig Freunde nennen,
Das Leben ist den Menschen so bekannter,
Sie finden es im Geiste interessanter.


Bleiben wir in diesem Sinne Freunde und Freundinnen!
Von Herzen grüßt Sie im Namen der Redaktion und der Verlage Freies Geistesleben und Urachhaus
Ihr Herausgeber Jean-Claude Lin